Schmuck für jeden Tag - diese Aufgabe meistert die Goldschmiedin Barbara Weinberger seit 25 Jahren mit klarer Form und selbstbewusstem Esprit in handwerklicher Perfektion.
Um ihr Faible für Farbe auszuleben, verarbeitet sie in “mittelalterlicher Technik” bunte Steine zu zeitgemäßem Schmuck. Ihre Ringe, Ohrringe und “Halsschmücker” sind Unikate in unverkennbarer Handschrift: rund oder quadratisch, selbstverständlich, unabhängig von modischen Strömungen und bezahlbar.
Zu finden sind die Stücke in ihrem Atelier für Schmuck. Das Atelier ist Laden und Werkstatt zugleich und schärft das Gefühl, für wen sie arbeitet. Hier kann Barbara Weinberger an Umsetzungen tüfteln, schmieden, löten Steine schleifen, formen - und Kundinnen treue Begleiter fürs Leben ans Herz legen.
Barbara Weinberger geht es um das Gestalten von Dingen. Dazu arbeitet sie gerne an einem Thema und erprobt dann dessen Variationsbreite. Sie verwendet klassische, über Jahrhunderte bewährte Materialien: meist Gelbgold im hohen Feingehalt von 750/000 und Silber 925/000. Nach alter Goldschmiedetradition verarbeitet sie auch unbehandelte gemuggelte Edelsteine und gestaltet passend zum Stein und dem übergeordneten Thema Fassung und Ringschiene.
Und wozu all diese Geräte? Barbara Weinberger schmiedet mit kleinem Amboss und Hämmerchen. Zum Bohren von Metall dient eine grosse Industriebohrmaschine. Besondere plastische Steinformen entstehen in der eigenen Steinschleife im Keller. Fertigteile oder Halbzeuge verwendet sie grundsätzlich nicht.
Klar: solch handwerkliches Können und gestalterische Sensibilität braucht ein grundlegendes Fachwissen: von 1975 - 78 wurde sie zur Silberschmiedin an der Fachschule für Glas und Schmuck Kaufbeuren-Neugablonz bei Meister Nikolaus Epp ausgebildet. Darauf studierte sie an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Professor Erhard Hössle in der Klasse für Goldschmiedekunst. Seit 1984 ist sie selbständig in Nürnberg tätig. Als Ausstellerin internationaler Fachmessen und renommierter Galerien, aber auch als Trägerin wichtiger Ehrungen hat sie sich einen Namen gemacht. Sie erhielt u. a. den Herbert-Hofmann-Preis, den Hessischen und den Bayerischen Staatspreis. Als Dauerleihgabe der Danner-Stiftung befinden sich einige ihrer Arbeiten in der Pinakothek der Moderne, München, in der Abteilung der Neuen Sammlung. Seit 1996 führt sie das Atelier für Schmuck. Neben eigenen Kreationen zeigt sie dort regelmässig auch Schmuck aus anderen kleinen Manufakturen. Denn, so formuliert sie ihr Ziel: ”Ich mache die Dinge, damit sie wandern und an anderen Menschen glänzen.”
Text: Dr. Anna Scherbaum, KPZ, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg
aus: Lebensart genießen – in und um Nürnberg, Select Verlag Bamberg
www.lebensart-nuernberg.de